Eine der schönsten deutschen Stationärrollen aus der frühen Nachkriegszeit. Hergestellt am Ende der 1940er Jahre von Ingenieur Albert Neumann in der Kastanienstraße 5 in Coswig, Bezirk Dresden.
In der im Westen herausgegebenen “Fischwaid“ erschien im August 1949 eine Anzeige, die das Neulac „Modell 1950“ auch außerhalb der Sowjetisch Besetzten Zone anpries. Im Oktober wurde dann schon die DDR gegründet. Die Rolle wurde von einem Berliner Händler im Westen angepriesen. Nur wenige Monate zuvor bestand noch die Blockade West-Berlins. Es waren also geschichtlich sehr bewegte Zeiten. Eine Rolle mit viel Geschichte!
Übrigens waren Rollen damals sehr teuer, erst in jüngerer Zeit sind sie immer billiger geworden. 35 Mark hatten damals etwa die vierfache Kaufkraft (x 3,77 für 1949). Es war also ein durchaus stolzer Preis von etwa heutigen 67 Euro Kaufkraft (132 Mark : 1,97).
Wer weiß mehr über die Neulac? Infos an thomas.kalweit@paulparey.de
Nachtrag vom 14.03.18
Der Sammler Michael Schlecht schickte mir folgend Infos: „Sehr geehrter Herr Kalweit, zu Ihrer Frage kann ich Ihnen den angefügten Artikel aus dem Angelkalender 1963 senden. Hier wird die Möglichkeit zum Umbau der Halbbügelrolle zu einer Rolle mit geschlossenem Schnurfangbügel aufgezeigt. Die Anleitung hätte mich auch interessiert, aber ich befürchte, dass das Angebot abgelaufen ist. Weiterhin ist mir zu Ohren gekommen, dass es wohl Probleme mit DAM gegeben haben soll, da die Quick von DAM zwischen 1939 und 1945 ebenfalls mit einem Halbbügel versehen war. Die angewandte Technik ist zwar unterschiedlich, aber rein äußerlich ähneln sich die Rollen doch auffallend.“