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Devon-Spinner von Noris

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Devon von Noris Nürnberg. Klassisches Hakensystem mit Drillingen an Seitenarmen, fürs feinste Forellenangeln anfangs aus Seidenwurmdarm, fürs Großforellen- und Lachsangeln aus Stahl.

Über 100 Jahre lang war der Devon-Spinner „der“ Salmoniden-Köder fürs Fließwasser. Erfunden in der englischen Grafschaft Exeter um das Jahr 1820 war er auch noch in den 1930er Jahren häufig im Gebrauch. Auch deutsche Hersteller hatten diesen vor Drillingen nur so starrenden Erfolgsköder im Programm.

Im Drill schnellte der Metallkörper hoch aufs Vorfach, der kapitale Lachs konnte sich so nicht die Haken aus dem Maul hebeln, wie etwa mit einem Blinker.

Peter Taudor schickte mir heute folgende Freuden-Mail: „Hallo Thomas, ich sende dir mal Fotos von meinen neuesten Errungenschaften. Da sucht man jahrelang nach Noris-Devons, sieht höchstens einmal ein Foto davon und dann bekommt man gleich drei Stück davon! Gestempelt auf beiden Flügeln mit Noris DRGM. Gruß Peter“

Die Nürnberger Firma Noris hatte in den 1930er Jahre drei verschiedenen Konstruktionsweisen von Devon-Spinnern im Programm: Die klassische Bauart mit den Drillingen an kleinen Seitenarmen, das Ringsystem und ein selbst entwickeltes Spangen-System mit einem Drahtbügel als Hakenaufhängung.

Wer hat weitere schöne alte Köder? Bilder an thomas.kalweit@paulparey.de

Die vergoldetet Unterseite ist durch jahrelangen Einsatz am Wasser leicht verbeult, wodurch der Köder deutlich an Charakter gewinnt.
Die Flossen sind mit "NORIS D.R.G.M." gemarkt.
Bei diesem Köder handelt es sich entweder um das braun bemalte Modell "Mühlkoppe" oder die goldene Variante "Elritze".
Diese beiden Devons konnte Peter Taudor ebenfalls ergattern.
Charakteristische Marke: "Noris DRGM". Die Abkürzung steht für Deutsches Reichs-Gebrauchsmuster.
Bilder von der anderen Seite. Der linke Köder war oben schwarz und unten rot bemalt, mit schwarzen Streifen an der Seite.
Devon-Spinner im Noris-Katalog von 1934. Links das Spangensystem, rechts das Ringsystem. Beide Köder in der Mitte besitzen das Hakensystem mit Seitenarmen.

Anmerkung vom 24.08.2021:

Gerhard Dee schrieb per Mail: „Hallo Thomas, es gibt auch Noris-Devons, die mit D.R.W.Z. (Deutsches Reichs-Waren-Zeichen) gemarkt sind. Zudem sind Exemplare im Umlauf, bei denen das D.R.G.M. nachträglich durchgestrichen wurde nachdem der zeitlich befristete Musterschutz abgelaufen war. Herzliche Grüße Gerhard“

Info: Das Warenzeichen bezieht sich eher auf den Schutz einer Marke, also auf die Marke „Noris“. „D.R.W.Z.“ hätte also auf jedem Produkt von Noris verwendet werden können. Das Gebrauchsmuster hingegen ist sozusagen der kleine Bruder des Patents und bezieht sich auf den Schutz eines speziellen Produkts, also auf genau diesen Devon-Spinner. Man kann sich fragen, was an diesem Devon-Köder schützenswert gewesen ist, wo doch genau diese Modelle mit der gleichen Hakenflucht über Jahrzehnte europaweit von vielen Herstellern produziert wurden. Wahrscheinlich hat Noris einfach das englische Modell „abgekupfert“ und wollte sich so das Monopol für Deutschland sichern. Im 1. und 2. Weltkrieg wurden ja keine Angelgeräte mehr aus England nach Deutschland importiert. Die Abkürzung D.R.G.M. wurde laut Wikipedia von 1891 bis 1945 verwendet, danach wurde sie durch D.B.G.M. abgelöst. Dieses Bundesgebrauchsmuster wurde aber nur noch wenige Jahre nach dem Krieg verwendet.

Noris-Devon gemarkt mit D.R.W.Z. (Deutsches Reichs-Warenzeichen).
Hier wurde das D.R.G.M. nachträglich gestrichen, offenbar war der Musterschutz abgelaufen. Die Hakenflucht mit nur einem Drilling ist für diesen geschlitzten Devon nicht original.
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