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DAFV-Länderfischen an der Ems

Ein Drittel der Teilnehmer an der Ems waren Frauen. Die Damen haben gezeigt, dass sie wissen, wie man Fische angelt. Bilder: DAFV, Olaf Lindner

Vom 27. bis 28.07.2018 fand das DAFV-Länderfischen in Dörpen statt.

Wie schon vor zwei Wochen, beim Gemeinschaftsfischen für Menschen mit Behinderung, ware der Deutsche Angelfischer-Verband bei Herman Westhus zu Gast. So füllte sich das „Westhus“ am Freitag mit über 50 Teilnehmern aus den verschiedensten Regionen Deutschlands. Am Ende waren Teilnehmer aus sieben Verbänden der Einladung gefolgt.

Gemeinschaftsfischen – Traditionen bewahren und fördern

Das Angeln hat sich in Deutschland immer weiterentwickelt und heute gibt es eine große Vielfalt. Bei aller Modernität muss es aber auch das Ziel geben, Traditionen zu bewahren und zu fördern. Dazu zählt vor allem die Bewahrung des Angelns als wichtiges gesellschaftliches und kulturelles Element des Miteinanders. Angeln verbindet Menschen. Dabei spielen das gemeinsame Erleben am Wasser und gemeinschaftliches Angeln eine große Rolle. Das Angeln selbst dient der Hege der Fischbestände in den jeweiligen Gewässern.

Die Schwarzmundgrundel ist keine heimische Fischart in der Ems und wird im Rahmen des Hegefischens geangelt.

Positiver Einfluss

Fischarten von denen es zu viele gibt, oder die in den Gewässern nicht heimisch sind, werden dabei gemeinschaftlich gezielt geangelt, entnommen und verwertet. Es ist ein Beitrag die Fischartenzusammensetzung im Gewässer positiv zu beeinflussen und eine nachhaltige Nutzung von natürlichen Ressourcen für den Eigenbedarf.

Freitagnachmittag wird gemeinschaftlich gegrillt und Werner Landau informiert über den Ablauf des Gemeinschaftsfischens. Steffen Quinger kann als Referent für Süßwasserangeln aus gesundheitlichen Gründen in diesem Jahr leider nicht teilnehmen, lässt aber seine besten Grüße ausrichten. Das Wetter ist mit 34 °C drückend heiß, aber für den Folgetag sind einzelne Regenschauer und zumindest eine kleine Abkühlung vorhergesagt.

Nach dem Frühstück am Samstag finden sich alle Teilnehmer an der nahe gelegen Ems ein. Die Zufahrt steht an diesem Tag ausnahmsweise nur den Teilnehmern der Veranstaltung zur Verfügung. Es ist leicht bewölkt und die Temperaturen erträglich als es um 8 Uhr dann los geht. Wie zu erwarten wird eine Vielzahl der eingewanderten Schwarzmundgrundeln gefangen, daneben verschiedene Weißfischarten wie Alande, Brassen und Rotaugen.

Auch Grundeln kann man schmackhaft zubereiten.

Frauenpower

Es hat den DAFV ganz besonders gefreut, dass die Frauen ein Drittel des Teilnehmerfeldes stellen. Diese stehen den Männern in Sachen Angelkönnen in nichts nach. Unberingte Stippruten, mit Futterkorb auf Grund oder eine klassische Posenmontage an der beringten Stipprute mit Stationärrolle kommen zum Einsatz. Es zeigt sich, dass sich die meisten Fische an diesem Tag im Uferbereich entlang der Steinschüttungen aufhalten. Die Fänge werden von den Helfern des ASV Dörpen und dem Landesverband Weser-Ems regelmäßig abgeholt und nach der Verwertung gekühlt gelagert.

Einblick in die Arbeit der Angler vor Ort

Um 12 Uhr endet das Gemeinschaftsfischen. Am Vormittag können nicht angelnde Begleitpersonen das nahe gelegene Museumsdorf Cloppenburg unter der Führung von Bernhard Pieper besichtigen. Am Nachmittag können interessierte unter der Führung von dem Präsidenten und Vizepräsidenten des Landesverband Weser-Ems Heinz Gräßner und Karl-Heinz Poll die Anlagen für das Aalaufstiegsmonitoring und der ältesten Aalbrutfangstation Deutschlands besichtigen. Es ist beeindruckend zu sehen mit welchem Engagement und Fachkenntnis sich die Angler im Emsland ehrenamtlich um die Fischbestände kümmern – insbesondere den Aal.

Das machen die Angler jeden morgen…

„Das Programm zum Aalaufstiegsmonitoring führen wir jetzt seit 6 Jahren durch. 120 Tage im Jahr überprüfen wir die Anlage, zählen, vermessen und wiegen die Aale, die es aus der 5000km entfernten Sargassosee bis hier hingeschafft haben. Das machen wir jeden Morgen.“, so Karl-Heinz Poll Vizepräsident des Landesfischereiverbandes Weser-Ems. Die Daten dienen wissenschaftlichen Zwecken. Die Ems wird an dieser Stelle von einem massiven Querbauwerk aufgestaut. Ohne die Fischaufstiegshilfen und die ehrenamtliche Arbeit der Angler wäre hier für die meisten Fische Endstation.

Älteste Aalbrutfangstation Deutschlands

Ein paar Kilometer entfernt erreichen wir ein unscheinbares Haus am Ufer der Ems. Die älteste Aalbrutfangstation Deutschlands ist wieder im Besitz des LFV Weser-Ems. „Wir wollen hier Tagungsräume einrichten und ein Labor für zwei Biologen. Glasaale werden hier schon lange nicht mehr gefangen, dafür ist die Anzahl der aufsteigenden Aale zu gering. Die Gründe dafür sind nicht klar, wir wollen versuchen einen Beitrag zum Wiederaufbau der Bestände zu leisten“, erläutert Gräßner. Neben der Gemeinschaft bietet das jährliche Länderfischen auch immer einen Einblick in die Arbeit der Angler vor Ort. Dabei werden Informationen und Erfahrungswerte untereinander ausgetauscht.

-pm/dafv-

Angler des ASV Dörpen in der Aalbrutstation.
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