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Buch-Tipp: Sein erster Fisch


Sein erster Fisch
Töten gehört zum Leben dazu: Fast schon drohend liegt das Messer auf dem Steg.
„Werft den Fisch wieder ins Wasser! Das kann man ja nicht mit ansehen, diese Tierquälerei!“ ruft eine Dame aus dem Fisch-Restaurant „Happy Hering“ den Anglern zu. Die Illustratorin Wiebke Oeser bringt die brisante Handlung kindgerecht auf den Punkt.

Ein ungewöhnliches Kinderbuch: Es geht um Leben und Tod, Verantwortung gegenüber der Kreatur und um das Bild des Anglers in der Öffentlichkeit.

Im Grunde eine alltägliche Geschichte: Ein kleiner Junge zieht mit seinem Großvater zum Angeln los und alles läuft gut: Schon bald zappelt der erste gute Fisch am Haken. Plötzlich kippt die nur scheinbare Idylle – Besucher eines Fisch-Restaurants am Ufer beschimpfen die beiden Angler als Tierquäler. Noch mit der Herings-Gräte auf dem Teller pöbeln sie Großvater und Enkel an. Der kleine Angler gerät in einen Gewissenskonflikt …

Ab fünf Jahre

„Wenn du ihn töten willst, dann tu es sofort“, sagt der Großvater zum Jungen, „du hast ihn gefangen, und du trägst die Verantwortung für den Fisch.“ Wie der Junge trifft jeder Angler Entscheidung über Leben und Tod. Deshalb ist dieses Bilderbuch sicher nichts für den eher zartbesaiteten Nachwuchs, denn diese Warnung sei vorweg geschickt: Das Buch wirft bei Kindern Fragen auf, die zu Diskussionen über Sinn und Zweck des Angelns anregen sollen. Wer Fische essen will, der muss sie auch töten – sie kommen nicht als viereckige Fischstäbchen auf die Welt. „Sein erster Fisch“ ist ohne Frage kein Buch, das man Kindern vor dem Einschlafen vorlesen sollte!

Der Autor des von der Kritik hochgelobten Kinderbuches, Hermann Schulz, ist Leiter des Peter Hammer Verlages.

Info: Hermann Schulz: Sein erster Fisch. Mit Bildern von Wiebke Oeser. 32 Seiten, gebunden, 24,8 x 28,5 Zentimeter. Peter Hammer Verlag GmbH Wuppertal. ISBN 3-87294-852-0. Preis: 13,90 Euro.

-tk-

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