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ASV Bendorf feiert 25 Jahre Bachpatenschaft

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Rheinland-Pfalz: Angler engagieren sich im Gewässerschutz und fördern eine naturnahe Entwicklung am und im Brexbach.

Der Angelsportverein ASV 1923 Bendorf hatte schon vor 25 Jahren die Patenschaft über den Brexbach, ein Zufluss des Saynbachs im Westerwald,  übernommen und wurde nun für seine ununterbrochene Tätigkeit im Bereich Gewässerschutz mit einer entsprechenden Urkunde ausgezeichnet. ASV-Vorsitzender Christian Geisler nahm am Mittwoch der vergangenen Woche im Brexbachtal im Beisein von Bürgermeister Michael Kessler und der ASV-Vorstandsmitglieder Geschäftsführer Helmut Schneider, Beisitzer Karl-Heinz Schäfer sowie Abteilungsleiter Jugend Peter Speier die Auszeichnung entgegen.

Die Urkunde überbrachten Tanja Stromberg, Referatsleiterin Naturschutz, Wasserwirtschaft der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz, und Alfred Geisen, Sachverwalter Untere Wasserbehörde der Kreisverwaltung.

70 Stunden Schulbank drücken

Peter Speier, der von Anfang an aktiv dabei war, berichtete, wie vor 25 Jahren die Bachpatenschaften in Rheinland-Pfalz vergeben wurden. Seinerzeit hatte das Land die „Aktion Blau“ vorgestellt, aber für die praktische Umsetzung fehlten die Leute, die dafür nötig waren. Landesweit mussten 1.600 Helferinnen und Helfer gefunden werden. „Die Kreisverwaltung Mayen-Koblenz als untere Wasserbehörde hat uns damals gebeten, mitzumachen“, erinnerte sich Peter Speiser. „Bei einem ersten Treffen von Interessenten auf der Königsbacher Brauerei war die Euphorie noch groß, aber die ließ schnell nach, als die Versammelten erfuhren, dass sie als Bachpaten rund 70 Stunden die Schulbank drücken sollten, um die erforderlichen Lizenzen zu erhalten“.

Der ASV Bendorf habe sich aber entschieden, die Aufgabe zu übernehmen, fuhr Peter Speiser fort. Und so führe man bis heute die regelmäßigen Untersuchungen am und im Brexbach durch. Auf die Wasserqualität des Brexbachs eingehend, sagte Speier: „Ich brauche im Bach nur einen Stein  umzudrehen, dann sehe ich viele Indikatoren, die bestätigen, dass das Wasser in guter Ordnung ist. Die Arbeit macht uns bis heute Freude“.

„Die Unterstützung durch die ehrenamtlichen Helfer erleichtert unsere Arbeit in der Unteren Wasserbehörde ganz wesentlich“, sagte Tanja Stromberg, die zugleich die hervorragende Jugendarbeit des ASV Bendorf würdigte. Bürgermeister Michael Kessler zollte dem Verein großen Dank und Respekt: „Man spürt, dass Sie mit dem ganzen Herzen dabei sind. Wir können stolz sein, dass wir zwei der schönsten Bachtäler, die vom Westerwald herkommen, in unserer Gemarkung haben.

716 Bachpatenschaften in Rheinland-Pfalz

Die Arbeit der Bachpaten ist ausgesprochen vielfältig, denn sie umfasst nicht nur das Gewässer, sondern auch die ufernahen Bereiche und deren Umfeld. Bei ihren Gewässerbeobachtungen prüfen sie zugleich die Uferbeschaffenheit, Einleitungen, Müll-Ablagerungen, Aufstau, Gewässerverlauf, Lebensräume, Tierwelt und Pflanzen im und am Gewässer. Sie führen Pflegemaßnahmen durch wie zum Beispiel Pflanzaktionen und unterstützen die Wiederherstellung ökologisch intakter Gewässer.

Damit fördern Bachpaten aber auch das öffentliche Bewusstsein für die Erhaltung naturnaher Gewässer gleichermaßen. „Ohne sie könnten viele Maßnahmen im Gewässerschutz nicht durchgeführt werden“, sagte Tanja Stromberg. Derzeit gibt es in Rheinland-Pfalz 716 Bachpatenschaften, die 2.760 Kilometer Bachläufe betreuen.

-pm-

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