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Angler mit Behinderung

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03.06.2008

Was Angeln für Menschen mit Schwerbehinderung bedeutet, wurde jetzt wissenschaftlich untersucht.

Die Untersuchung wurde auf Basis einer schriftlichen Umfrage im Auftrag des Deutschen Anglerverbandes als Forschungsprojekt des Instituts für Binnenfischerei in Potsdam-Sacrow und des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin-Friedrichshagen durchgeführt. Das Interesse der Befragten war sehr hoch. 954 Mitglieder des Deutschen Anglerverbandes (DAV) gaben zu verschiedenen Aspekten ihrer Angelleidenschaft Auskunft, darunter auch 347 Schwerbehinderte. Um die Bedeutung des Angelns für Menschen mit Behinderung zu ergründen, wurden die Eigenschaften, Bedürfnisse und Vorstellungen von Anglern mit und ohne Schwerbehinderung vergleichend ausgewertet. Die Ergebnisse überraschten in ihrer Deutlichkeit selbst die Experten: Für Angler mit Behinderung nimmt das Angeln einen höheren Stellenwert im Leben ein und wirkt positiv auf die Lebenszufriedenheit. Gleichzeitig profitieren sie in stärkerem Maße von der Angelleidenschaft, allerdings stellen sich ihnen auch zahlreichere Hindernisse in den Weg. Die Umfrage ergab ein erstaunliches Bild über den vielfältigen Nutzen, den das Angeln Menschen mit Behinderung bietet. Angeln ist weit mehr, als nur Fische aus dem Wasser zu ziehen. So trägt Angeln zur Entspannung und Erholung bei, indem der Tag in der Natur am Wasser verbracht wird. Zudem werden das soziale Miteinander, Freundschaften und die Persönlichkeitsentwicklung gefördert. Besondere Bedeutung bei Anglern mit Behinderung hat auch das Vereinsleben. So spielt das gesellige Miteinander eine maßgebliche Rolle bei der Entscheidung für einen Angelvereinsbeitritt. Angler mit Behinderung sind hochaktive Angler, die regelmäßig Angelurlaube antreten und meist auf Karpfen, Hecht und Aal angeln. Behinderte Angler bevorzugen gut zugängliche, erschlossene Gewässer. Die gute Erreichbarkeit der Gewässer spielt eine wichtige Rolle. Die Ergebnisse dieser Studie belegen erstmals konkret die besondere Bedeutung des Angelns für Menschen mit Behinderung. Gleichzeitig wird eine Reihe von Ansätzen zur Verbesserung von Rahmenbedingungen des Angelns für Menschen mit Behinderung offensichtlich. Das ist auch ein Gedanke, den der DAV mit der Ausrichtung der 10. Weltmeisterschaft für Angler mit Behinderung in diesem Jahr in Potsdam verfolgt. 80 Prozent der Befragten sowohl mit als auch ohne Behinderung begrüßen diese Gemeinschaftsveranstaltung. Info: Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow, Telefon 033201/406-0, E-Mail: philipp.freudenberg@ifb-potsdam.de -pm-

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