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Begleiter seit Jahrzehnten: Die alte Gespließte mit der nicht immer ganz verlässlichen Quick. Diesen Küchenhecht haben sie sicher zur Strecke gebracht. Bild: Bernd Taller

Angel-Autor Bernd Taller hat uns wieder eine kleine Angelgeschichte geschickt:

Landauf, landab gehen die Abiturprüfungen in ihre Endphase. Vor 44 Jahren war ich es, der Blut und Wasser schwitzte. Im Juni 1977 musste ich mich auf die mündliche Prüfung in Geschichte und Französisch vorbereiten. Wochenlang lag ich büffelnd auf der Couch, der Kater Bruno auf mir. Doch dann hielt ich es nicht mehr aus. Ich musste ans Wasser, angeln. Ich schnallte meine alte gespließte Spinnrute aufs Fahrrad, hängte die kleine grüne Tasche um und ab ging‘s mit vollem Karacho an den kleinen See.

Als einige Fischchen aus dem Wasser spritzten, war schnell ein Mepps 2 in Silber montiert. Den Räuber schnapp ich mir! Und gleich beim ersten Wurf hing Freund Esox am Haken. Groß war er wirklich nicht. Ein Küchenhecht, so würde man ihn am besten beschreiben.

Nach der Abiturprüfung lagen lange Ferienwochen vor mir. Schon einige Tage lang hatte ich eine Stelle mit Mais angefüttert. Ganz früh am Morgen saß ich am Ufer und träumte von einem richtig großen Karpfen. Als dann der selbst gebaute Gänsekiel unter Wasser gezogen wurde, langsam und gleichmäßig, da spürte ich – jetzt ist der Moment gekommen. Doch die Bremse meiner alten Quick Junior war diesem Zug nicht gewachsen und blockierte. Noch heute habe ich den Knall des 35er Vorfachs in den Ohren. Nie mehr erhielt ich an der Stelle eine zweite Chance…

Bernd Taller

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