Die Weltartenschutzkonferenz in Den Haag hat beschlossen, den Handel mit europäischem Aal künftig streng zu kontrollieren.
14.06.2007
So soll die bedrohte Fischart besser geschützt werden. Der Antrag Deutschlands im Namen der EU wurde heute mit großer Mehrheit angenommen. Bisher werden nur 35 Prozent der vor den Küsten gefangenen Jungaale in den europäischen Binnengewässern als Besatzfische ausgesetzt, diese Quote soll bis 2013 auf 60 Prozent steigen. 40 Prozent der ausgewachsenen Aale, die zum Laichen abwandern, sollen zukünftig auch das Meer erreichen. Bis Ende nächsten Jahres müssen alle EU-Staaten Managementpläne zum Schutz des Aals entwickeln, sonst dürfen ihre Fischer nur noch 15 Tage pro Monat Aale fangen. Der europäische Aal ist als Speisefisch so beliebt, dass seine Bestände drastisch zurückgegangen sind. „Diese Entscheidung kommt in letzter Minute“, sagt WWF-Expertin Jutta Jahrl. „In einigen Gegenden sind die Aale seit 1980 um unvorstellbare 99 Prozent geschrumpft.“ Der Aal kommt in Europa vor allem geräuchert auf den Tisch. In Asien sind besonders die Jungaale, die so genannten Glasaale, beliebt, für die bis zu tausend Euro pro Kilogramm gezahlt wird. Jährlich werden etwa 30.000 Tonnen Aal gefangen und gehandelt. In Deutschland wird der Aal seit 1998 auf der Roten Liste als „gefährdet“ geführt. Zwischen 1980 und 1999 sind die Aalbestände in 19 Flüssen zwölf verschiedener Länder um 95 bis 99 Prozent eingebrochen. Bedroht wird der europäische Aal nicht nur durch Überfischung und illegalen Handel, sondern auch durch Wasserverschmutzung oder Wasserbaumaßnahmen wie Dammbauten. Die Weltartenschutzkonferenz CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) tagt noch bis zum 15. Juni. -pm-