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Meeresforschung vom Kreuzfahrtschiff aus

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Das Kreuzfahrtschiff MS Fridtjof Nansen besucht auch abgelegene Meeresregionen: In Zukunft wird bei den Fahrten Messtechnik mit an Bord sein und Daten für die Wissenschaft sammeln. Foto: Espen Mills, HX Hurtigruten Expeditions
Das Kreuzfahrtschiff MS Fridtjof Nansen besucht auch abgelegene Meeresregionen: In Zukunft wird bei den Fahrten Messtechnik mit an Bord sein und Daten für die Wissenschaft sammeln. Foto: Espen Mills, HX Hurtigruten Expeditions

Wissenschaftliche Forschung nicht nur von speziellen Forschungsschiffen aus zu betreiben, sondern auch von ganz normalen Schiffen – das ist ein ganz neuer Trend in der Wissenschaft.

Die Helmholtz-Innovationsplattform „Shaping an Ocean Of Possibilities“ (SOOP) entwickelt gerade neue Technologien und Strukturen in der Ozeanbeobachtung. Jetzt haben die Meeresforscher eine Kooperation mit HX Hurtigruten Expeditions gestartet. Bei Seereisen in entlegene Regionen sollen Meeresdaten für die Wissenschaft gesammelt werden. Die erste Expedition hat Anfang Mai in Hamburg begonnen, Zielhafen ist Reykjavik.

Durch Kooperationen zwischen Wissenschaft und Industrie sollen Strukturen und Technologien für die Ozeanbeobachtung entstehen, um den Zugang zu Messdaten zu verbessern und das Wissen über unsere Meere auszubauen. Hierfür bringen das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und das Helmholtz-Zentrum Hereon Beteiligte aus Industrie, Zivilgesellschaft und Wissenschaft zusammen. Eine Idee: Wissenschaftliche Forschung nicht nur von speziellen Forschungsschiffen, sondern unter anderem auch von Kreuzfahrt- oder Handelsschiffen aus zu betreiben, um die Menge an Forschungsdaten zu steigern.

Kooperation mit Hurtigruten

Jetzt hat SOOP eine Kooperation mit HX Hurtigruten Expeditions gestartet. Im Rahmen dieses Projektes werden wissenschaftliche Daten von einem kommerziellen Expeditions-Kreuzfahrtschiff erhoben. Die Zusammenarbeit hat mit der Installation von Messgeräten an Bord von MS FRIDTJOF NANSEN im Hamburger Hafen begonnen. Von dort aus ist das Schiff am Samstag nach Reykjavik aufgebrochen. Auf seiner Reise, die über Norwegen sowie die Shetland- und Färöer-Inseln führt, werden dann Daten für die Forschung gesammelt. Mit an Bord: Melf Paulsen, wissenschaftlicher Ingenieur in der Forschungseinheit Chemische Ozeanographie am GEOMAR. Er wird nicht nur die Messinstrumente überwachen, sondern den Gästen der Seereise auch seine Arbeit und das Projekt in Vorträgen näherbringen.

Auf den folgenden acht Expeditionsreisen der FRIDTJOF NANSEN werden dann abwechselnd Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der drei Forschungsinstitute GEOMAR, AWI und Hereon an Bord Daten sammeln und ihr Wissen an die Gäste weitergeben. Gemessen werden neben Temperatur und Sauerstoffgehalt des Wassers auch der Salz-, Mikroplastik– und CO2-Gehalt. Daneben soll erprobt werden, wie man mittels Messungen von Phytoplankton und Erbgutspuren im Wasser (eDNA) von kommerziellen Schiffen aus die biologische Vielfalt in den Gewässern untersuchen kann.

Neue Strategien für breite Datensammlung

„Wir entwickeln einfach zu handhabende Instrumente, die es uns ermöglichen, die bekannte und erprobte Umgebung der wissenschaftlichen Forschungsschiffe zu verlassen“, sagt Dr. Toste Tanhua, chemischer Ozeanograph am GEOMAR und Koordinator von SOOP. „Daneben brauchen wir einheitliche Standards für Daten und Analysen, um in allen Regionen ausreichend Informationen über unsere Ozeane sammeln zu können.“ Die Kooperation mit HX Hurtigruten könne dabei helfen, neue und zukunftsfähige Strategien für die einfachere und umfassendere Datensammlung auf nicht-wissenschaftlichen Schiffen und marinen Infrastrukturen als Ergänzung zu den unverzichtbaren Expeditionen mit Forschungsschiffen zu entwickeln.

„Unsere Expeditions-Seereisen mit der FRIDTJOF NANSEN tragen ab sofort dazu bei, bestehende Datenlücken zu füllen“, sagt Dr. Verena Meraldi, wissenschaftliche Leiterin bei HX Hurtigruten Expeditions. „Damit können wir einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis des Zustands wenig befahrener Meeresregionen leisten, und unsere Gäste haben die außergewöhnliche Möglichkeit, unmittelbar Einblick in laufende Forschungsarbeiten zu erhalten.“

-Pressemitteilung GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel-

Dr. Tobias Steinhoff (rechts) und Melf Paulsen installieren an Bord die Messtechnik. Foto: Myriam Dutzi, SOOP
Dr. Tobias Steinhoff (rechts) und Melf Paulsen installieren an Bord die Messtechnik. Foto: Myriam Dutzi, SOOP
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