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3. FISCH & FANG-Fly Swap

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Indian Summer
Better-Than-Nothing
Bloodworm
Clinging Nymph
Wildschweinnymphe
Pheasant Tail
2DubNymph
Behmfliege
Nordlicht-Ecki Maifliege
Papilotten-Emerger

Zum Thema „Meine Lieblingsfliege“ ließen die fliegenbindenden Mitglieder des FISCH & FANG-Forums wieder die Finger wirbeln. Hier die Ergebnisse:

„Indian Summer“

gebunden von „Jondalar“

Material:

  • Trockenfliegenhaken Größe 12
  • Ockerfarbenes Bindegarn
  • Bordeauxrotes Floss oder ähnliches Material
  • Drei Grizzly-Hecheln Größe 12-14, circa 3 Zentimeter lang
  • Eine rotbraune Hechel Größe 16, circa 3 Zentimeter lang
  • Für den Schwanz einige Grizzly-Fibern

Und so wird’s gemacht:

1. Zunächst wird mit dem Bindegarn eine Grundwicklung aufgebracht. Danach die Schwanzfibern einbinden und vom Hakenbogen Richtung Öhr circa ein Drittel des Hakenschenkels mit Bindegarn umwickeln. 2. Jetzt die beiden Grizzly-Hecheln so fixieren, dass die Enden etwa 10-15 Millimeter über das Hakenöhr hinausragen. Die Flügel liegen jetzt am Hakenschaft an und werden danach mit dem Bindegarn über ein weiteres Drittel fest eingebunden. 3. Nun kann mit dem roten Floss vom Hakenbogen zu den Flügeln hin ein Körper gewickelt werden, der zu den Flügeln hin etwas dicker wird. Danach die Flügel aufrichten und so spreizen, dass sie in einem Winkel von 30-45 Grad stehen. Das Floss ganz nach vorne wickeln, fixieren und abschneiden. Das Bindegarn sollte immer noch hinter den Flügel herunterhängen. 4. Eine Grizzlyhechel und die kleinere rotbraune Hechel, die unseren Thorax bildet, hinter den Flügeln fest einbinden und das Bindegarn nach vorne zum Öhr hin wickeln. Die beiden Hecheln nun mit einer Hechelklemme fassen und nach vorne winden. Danach mit dem Bindegarn fixieren und mit einem Kopfknoten oder zwei halben Schlägen abschließen. Lackieren nicht vergessen! Sollten die Flügel zu lang sein, kann man diese je nach belieben kürzen.

Die Fliege lässt sich gut werfen und ist durch die langen Flügel sehr gut im Wasser zu erkennen. Auf dem Wasser kippt Sie meistens um, so dass ein Flügel im Wasser ist und der Andere steil in die Höhe ragt. Ganz so als ob eine Fliege mit einem Flügel am Wasser klebt und sich mit dem Anderen zu befreien versucht.

CDC-Sedge „Better-Than-Nothing“

gebunden von „Chinook“ Material:

Haken: #18 BL (!)

Bindefaden: goldbraun und schwarz

Körper: Antron-Dubbing hellbraun/beige

Flügel: CDC-Federn oliv/hellbraun

Bindeanleitung:

1. Das Binden ist vergleichsweise einfach, was bei kleinen Hakengrössen auch durchaus angezeigt ist. Grundwicklung mit dem goldbraunen Faden bis Hakenbogen, Antron einzwirbeln und den gedubbten Faden bis kurz vor dem letzten Drittel des Hakens zurückbinden. Es ist darauf zu achten, dass in Richtung Öhr ein leicht konischer Thorax entsteht. 2. Fibern aus einer CDC-Feder zupfen und ein angemessenes Büschel als Flügel einbinden. Mit halbem Schlag absichern und dann mit dem schwarzen Faden ein Köpfchen formen.

Die CDC-Sedge „Better-Than-Nothing“ ist das Mon Cherie unter den Trockenfliegen. Während grössere Muster eher jüngere Forellen verführen ist dieses kleine Biest etwas für die abgeklärten Vertreter. Jenen Feinschmeckern unter den Forellen und Äschen, die hier und da mal gern etwas naschen. So wird es dann auch kaum verwundern, dass Äsche, wie Forelle jenseits der 40 (Zentimeter) gerne mal hinlangen.

„Bloodworm“

gebunden von „Greenhorn“ Material:

  • Bindegarn grau
  • Nymphglass oder zurechtgeschnittene Frischhaltefolie
  • Goldkopf
  • Haken, 12 und kleiner
  • Nagellack in rot (oder andere Farbe)

Bindeanleitung:

1. Goldkopf auf den Haken ziehen, einspannen und mit Bindegarn eine Grundwicklung machen. 2. Kleines Büschel Marabufedern als Schwänzchen einbinden und mit dem Rest vom Kiel entlang dem Hakenschenkel einen Körper (nicht zu dick) mit Garn formen.

3. Mit dem Faden hinter dem Goldkopf das Nymphglass einbinden und anschließend das Glass auf dem Schenkel zum Hakenbogen zurückführen.

4. Bindegarn zum Goldkopf zurück führen und das Nymphglass mit Windungen Richtung Kopf wickeln Vor dem Kopf das Nymphglass mit Abschlußknoten abbinden und den Rest entfernen.

5. Abschließend nur die obere Seite des Bloodworms mit Nagellack bepinseln und trocknen lassen. Diese Zuckmückenlarven-Imitation ist eine meiner Lieblinge, weil sie leicht zu binden ist. Wie schon beim Material anfangs erwähnt, kann der Bloodworm auch in anderen Farben gebunden werden – in grün, gelb oder auch braun habe ich auch schon gute Erfahrung gemacht. Das Schwänzchen lasse ich immer ein bischen länger und kürze es bei Bedarf.

„Clinging Nymph-Variante“

gebunden von „Hartmut“

Material:

Haken: 2x oder 3x lang Größe 18 – 10. Verwendet: Daiichi, Style 1270, Curved Hooks, Größe 14, 3x lang (alternativ TMC 200R)

Bindefaden: Grau 8/0, kann auch gelb oder schwarz sein

Schwänzchen: Borsten einer Tapezierbürste

Rippungsdraht: Kupfer 0,2 Millimeter

Abdomen: rotes Geschenkband 25 Millimeter breit

Thorax: gelbes Geschenkband 3 Millimeter breit und gelbe Straußenfiber

Kopf und Flügelscheide: Kupferdraht 0,2 Millimeter.

Beine: Borsten eines Vileda-Handfegers

Kopf und Flügel: Kupferdraht, Uhu-Plus endfest 300

Bindeanleitung:

1. Grundwicklung, beginnend circa 2 Millimeter hinter dem Öhr, bis auf Höhe des Widerhakens und dort 5-6 Mal übereinandergewickelt, zur besseren Fixierung der Schwanzborsten.

2. Schwanzfibern: Die Borsten einer Tapezier- oder Maler-Bürste Stück für Stück mit Kreuzwicklung anbinden und sogleich auf gleiche Länge ausrichten. Mit den beiden äußeren Borsten beginnen und die mittlere Borste zuletzt einbinden. Die Technik der Kreuzwicklung erlaubt bereits eine genaue Positionierung der Borsten mit einem dosierten Zug am Bindefaden.

3. Ein Stück rotes Geschenkband (10 Zentimeter) von der Spule abschneiden und zwei 5 Millimeter breite Streifen jeweils vom Rand aus gesehen in Längsrichtung abschneiden (der übrigbleibende Mittelstreifen von etwa 15 Millimetern Breite ist Abfall). Dann die einzelnen Fasern wieder in Längsrichtung so lange abstreifen, bis ein circa 0,5 Millimeter breiter Randstreifen mit kammähnlichen Borsten entsteht.

4. Zuerst ein Stück Kupferdraht für die Körperrippung und dann ein Stück des roten Geschenkbandes mit den Kammborsten so einbinden, dass beim Umwickeln des Hakens die Borsten nach hinten abstehen. Zunächst den Kupferdraht spiralförmig über zwei Drittel des Hakens in 0,5 Millimeter Abstand nach vorne winden und mit dem Bindefaden sichern. Den Draht gerade abschneiden und das Drahtende mit einer Zange unter leichtem Druck mit einer rotierenden Bewegung in Binderichtung an den Hakenschenkel drücken. Nun werden die Kammborsten mit der restlichen Randverstärkung in die Zwischenräume der Kupfersprirale gewickelt. Der Kupferdraht sollte noch sichtbar sein und die Körperrippung andeuten. Auf Höhe des Kupferdrahtes die Kammborsten ebenfalls sichern, einmal umlegen und für einen besseren Sitz doppelt einbinden, den überstehenden Teil abschneiden und für die nächste Nymphe verwenden.

5. Thorax: Ein Stück von 5 – 10 Zentimetern des 3 Millimeter breiten Geschenkbandes vor den abgeschnittenen Enden des Kupferdrahtes und der Kammborsten so einbinden, dass das Band fixiert ist und das überstehende Ende Richtung Hakenbogen zeigt.

6. Ein Stück Kupferdraht von genau 10 Zentimetern Länge abschneiden und in der Mitte zusammenfalten. Es darf keine scharfe Knickstelle entstehen, denn mit dem Knickpunkt des Kupferdrahtes wird eine Schlaufe für der Kopf geformt. Den Knickpunkt des Kupferdrahtes über die Sicherung des Geschenkbandes legen und etwa 5 Millimeter nach hinten Richtung Hakenbogen schieben. Den Kupferdraht auf gleicher Höhe wie das Geschenkband einbinden.

7. Nun sollte hinter der Einbindestelle eine kleine Schlaufe aus Kupferdraht entstanden sein. Mit einem Zug nach oben an dem Geschenkband biegen wir die Schlaufe aus Kupferdraht nach oben, bis wir sie mit den Fingern oder einer kleinen Flachzange erfassen können und stellen die Schlaufe senkrecht. Zur Ausformung des Kopfes entweder mit einer Spitzzange in die Schlaufe eindringen und unter leichtem Öffnen der Zangenbacken die Kupferschlaufe seitlich aufweiten. Anschließend die Kupferschlaufe nach vorne, Richtung Hakenöhr auf den Haken hinunter biegen.

8. Die überstehenden Drahtenden stehen ebenfalls nach vorne. Jetzt aufgepasst: Einen runden Gegenstand von circa 1 Millimeter Durchmesser, welcher gut mit der Hand zu fassen ist (z.B. Stopfnadel) in die (Blick von vorne auf das Hakenöhr) linke Hälfte der Kopfschlaufe stecken, den linken überstehenden Kupferdraht gerade, parallel zum Hakenschenkel, über die Kopfschlaufe nach hinten biegen und in einer Kreisbewegung zunächst nach links rund um die Stopfnadel führen bis das Drahtende wieder nach hinten Richtung Hakenbogen zeigt. Mit der rechten Seite genauso verfahren, nur spielgeverkehrt. Die überstehenden Drahtenden sollten in der Mitte zusammentreffen. Wird die Kreisbewegung um die Stopfnadel in die verkehrte Richtung ausgeführt, entsteht zwischen den Drahtenden ein zu großer Zwischenraum und die Körpergestaltung misslingt.

9. Die überstehenden Kupferdrähte hinter dem nun fertig ausgebildeten Kopf mit seinen „Kupferaugen“ abbinden und zugleich ein ungefähr 2 Millimeter breites Bett für die Straußenfiber formen. Die Straußenfiber einbinden, ca. 3-5 Mal um den Hakenschenkel nach vorne winden und mit dem Bindefaden sichern. Für eine höhere Festigkeit der Fiber eine kleine Schlaufe formen und nochmals sichern. Den überstehenden Rest abschneiden.

10. Das 3-mm-Geschenkband zwischen den beiden nach hinten ragenden Kupferdrähten nach vorne klappen, auf den Hakenschenkel drücken und mit dem Bindefaden sichern, das freie Ende zurückschlagen, nochmals mit dem Bindefaden sichern und das überstehende Ende abschneiden.

11. Die Beinchen per Kreuzwicklung „fest“ einbinden, auf die gewünschte Länge zurechtstutzen und mit einer Flachzange das letzte Beinglied etwas abwinkeln.

12. Mit den nach hinten ragenden Kupferdrähten werden jetzt die Flügelansätze geformt. Zunächst ein Drahtende nach vorne biegen und durch die Pupille des Kupferauges nach vorne, Richtung Hakenöhr durchziehen. Nun entsteht seitlich eine Schlaufe aus Kupferdraht, die nur noch an die Proportionen der Nymphe anzupassen ist. Die Flügelform lässt sich individuell nach dem persönlichen Geschmack des Binders formen. Auf der gegenüberliegenden Seite genauso verfahren und die überstehenden Drahtenden hinter dem Hakenöhr 2 Mal um den Hakenschenkel wickeln.

13. Kopfknoten formen und lackieren.

14. Etwas Epoxy oder Uhu-Plus vorbereiten, nach Belieben einfärben und den Kopf samt den Drahtflügeln damit bestreichen, bis ein durchscheinender Körper entsteht.

15. Trocknen lassen und fertig ist die Nymphe!

Beim Nymphenfischen ist diese Imitation einer Steinfliege ein unwiderstehlicher Köder für alle Fische. Sie kann sehr langsam geführt werden, schwebt durch die geringe Beschwerung regelrecht im Wasser und wird von den Fischen bereits beim regungslosen Abtreiben vehement genommen. Ich fische sie gerne stromauf und beobachte dabei die Fische, wenn sie die Nymphe nehmen.

„Wildschweinnymphe“

gebunden von „wonne“

Material:

  • Nymphenhaken Grösse 6 bis 10
  • helles Chenille, Bleidraht, Goldkopf (Tungsten), orangrotes- oder grünes Dubbing
  • Wildschweinborsten (diese Borsten haben an deren Spitze eine Art Spliss, soll heissen, die anfangs dicke Borste teilt sich an ihrer Spitze in vier bis fünf dünnere Spitzen auf)
  • Alternativen: Kupferkopf und grünes Dubbing anstatt orangerotes Dubbing. Oder auch das Dubbing einfach weg lassen. Und keine Angst von großen Haken – ich binde diese Nymphen nie unter Größe 8 und fange damit besser denn je, selbst halbstarke Äschen lassen sich damit fangen.

Bindeanleitung:

1. Tungsten- oder Goldperle auf den Haken schieben und den Haken dann in den Bindestock einspannen.

2. Faden festlegen und nach hinten führen, wer will kann jetzt noch eine kleine Lage Bleidraht auf dem vorderen Teil des Haken einbinden.

3. Mit dem Faden am Anfang des Hakenbogens eine kleine Verdickung anbinden, diese dient zur Spreizung der Borsten.

4. Nun zwei Wildschweinborsten auf dem Haken einbinden, die Borsten mit Kreuzwicklungen etwas spreizen. Die Borsten sollten etwa eine Halbe Hakenlänge herausschauen.

5. Dann ein Stück Chenille einbinden und bis zur Hälfte des Hakens führen, der Körper sollte recht stark ausfallen! Das Chenille hier abfangen und mit zwei drei Wicklungen fixieren.

6. Nun wieder zwei oder drei Wildschweinborsten auf dem Haken einbinden, diese Borsten sollten sich etwas mehr spreizen als die hinteren Borsten. Die vorderen Borsten sollten bis zu den hinteren heranreichen.

7. Jetzt den Faden bis fast an den Goldkopf führen, danach das Chenille bis zum Faden führen und hier festlegen und abschneiden.

8. Jetzt noch ein wenig Dubbing hinter dem Goldkopf einbinden und mit einem Kopfknoten abschliessen.

Am fängigsten ist diese Fliege, wenn man sie im Wetflyswing anbietet und ihr beim Herumdriften ein wenig Leben einhaucht. Warum diese Fliege meine Lieblingsfliege ist? Sie lässt sich sehr einfach und schnell binden, und mit zusätzlicher Bleiwicklung läuft sie sehr tief. Dazu fängt sie eigentlich immer ihren Fisch. Man kann sie führen wie eine klassische Nymphe, wie einen Streamer oder ’ne Nasse.

„Black Beat Head Pheasant Tail“

gebunden von „Kyllfischer“

Material:

Haken: beispielsweise Hayabusa 383, #10 – 16

Black Bead Head in 3,3 Millimeter

Eventuell Bleidraht zum Beschweren

Dubbing: Hase oder ähnliches, zum Beispiel Hends HZ014.Eventuell Dubbing Twist.

Fasanenstoßfeder, Golddraht, Lack

Bindefaden: beispielsweise Uni 8/0 Braun

Bindeanleitung:

1. Black Bead Head auf den Haken ziehen, Haken einspannen. Tropfen Sekundenkleber oder Lack auf den Haken auftragen. Darin den Bleidraht einwickeln, direkt 4-5 Wicklungen hinter dem Beadhead wickeln, den Draht fest gegen den Beadhead drücken und somit festsetzen.

2. Nach der Trocknung Bindefaden hinter dem Beadhead ansetzten und zum Hakenbogen gehen. Nun Präparieren wir aus einer Fasanenstoßfeder 5-6 lange Fibern herraus. Diese Fibern binden wir am Hakenbogen als Schwänzchen mit 2-3 Wicklungen fest ein. Achtung – nicht den Rest der Fibern abschneiden.

3. Nun legen wir ein circa 10 Zentimeter langes Stück Golddraht mit 1-2 Wicklungen fest. Jetzt tragen wir bis zum Bleidrahtanfang Lack auf. In den sich erhärtenden Lack winden wir nun die restlichen Fasanenfibern um den Haken, und Formen so das Abdomen.

4. Nun legen wir mit 2-3 Wicklungen die Fibern fest. Danach rippen wir mit dem Golddraht den Thorax, und legen diesen ebenfalls mit 2-3 Wicklungen fest. Dann schneiden wir den Rest komplett ab. Jetzt sollte noch etwa ein Drittel des Hakens frei sein, am besten das Stück wo das Bleidraht eingebunden worden ist, dadurch erhallten wir nämlich eine optimale Verdickung des Thoraxes. Jetzt kann man den Thorax auf normale Dubbingweise mit braunem Hasendubbing formen, oder man benutzt die Schlaufentechnik, die ein schönen Kranz als Thorax bildet. So erreichen wir auch die Imitation von Beinchen.

5. Jetzt machen wir hinter dem Beadhead den Kopfknoten. Fertig und Petri Heil! Ich fische dieses Muster in fast allen erdenklichen Farben und Größen. Je nach Situation benutze ich Muster von leicht bis superschwer. Ich betone bei allen Mustern immer den Thoraxbereich, manchmal sogar extrem. Bislang habe ich schon zahlreiche verschiedene Fische auf dieses Muster fangen dürfen, und ich bin jedesmal überrascht wie gut dieses „Standard“-Muster fängt. In den Wintermonaten ist es fast schon meine Number One. Ich binde dieses Muster dann sehr gerne mit Tungstenköpfen und in sehr dunklen, gedeckten Farben. Wie Ihr seht, habe ich einen Emergerhaken benutzt, dass hat mit dem Muster an sich aber nix zu tun. Ich empfinde, dass Nymphenmuster, die auf Emergerhaken gebunden sind, noch etwas realer aussehen.

„2DubNymph“

gebunden von Torsten Rühl

Material:

  • Haken: langeschenkliger Nymphenhaken bis Gr. 12
  • Bindegarn: schwarz, 6/0 oder 8/0
  • Dubbing: UV-Dubbing, grün und grau
  • Goldkopf

Bindeanleitung:

1. Haken mit einem Goldkopf versehen und eine Grundwicklung legen. Zurück bis kurz vor dem Goldkopf binden. 2. Für das Dubbing benutze ich die Schlaufentechnik. Dazu eine Schlaufe binden und den Twister einhängen. Die zwei Sorten Dubbing nacheinander in die Schlaufe legen und verdrillen. Dann bis kurz hinter den Goldkopf wickeln und festlegen mit einem Kopfknoten.

Eine einfache Nymphe, die ich zum Döbelfischen benutze. Gerade an warmen Tagen, an denen die schlauen Dickköpfe nur selektiv Kleinstinsekten im Vorbeischwimmen nehmen, ist diese Fliege bei mir an der Schnur. Auch eine sehr schöne Fliege, um auf Barsch zu gehen. Ich lasse dabei die Nymphe über Steinpackungen treiben. Die Fliege wird dann ohne großes Zögern inhaliert.

„Behmfliege“

gebunden von Thomas Kalweit

Material:

Klassischer, langschenkliger Trockenfliegenhaken # 16-8

Hahnenhechel

Bindeseide in zur Hechel passender Farbe

Bindeanleitung:

1. Auf den Hakenschenkel wird mit der Bindeseide eine Grundwicklung gelegt.

2. Dann wird die Hahnenhechelfeder auf den Hakenschenkel gelegt und die Spitze der Hechel als Schwänzchen der Fliege eingebunden. Mit dem Bindefaden wird über die Feder bis zum Öhr gewickelt.

3. Mit einer Hechelklemme wickelt man die Hechel vom Öhr nun Richtung Schenkel – also genau in die entgegengesetzte Richtung als normalerweise – bis ein breiter, palmerartiger Hechelkranz entsteht.

4. Mit dem Bindegarn wird das Ende der Hechelfeder angewunden und ebenfalls mit dem Garn ein Körperchen gewickelt. Den Körper wickelt man so, dass die Hechelfibern einen Trichter in Richung Öhr formen.

5. Auf dem Hinterleib der Fliege erfolgt der Abschlussknoten.

6. Der Hinterleib wird mit einem Tropfen Lack komplett lackiert.

Die Behmfliege ist meine Lieblingstrockenfliege, weil sie so genial einfach ist. Sie wird nur aus zwei Materialien – Garn und Feder – gebunden und schwimmt wie ein Korken. Durch die Fallschirmform streckt sie das Vorfach, ist nach ein, zwei Schwüngen sofort wieder trocken und segelt ganz langsam, wie ein natürliches Insekt aufs Wasser.

Das Muster wurde 1910 vom Physiker Dr. Alexander Behm entwickelt. Er war damals ein bekannter Erfinder von Angelgeräten, weltweit berühmt wurde er aber durch die Erfindung des Echolotes. Mehr zur Behmfliege…

„Nordlicht-Ecki Maifliege“

gebunden von Lasse Berding

Material:

  • Haken: Größe 10 oder 12. Ich habe einen Kamasan Medium Trout Short Shank genommen – eigentlich kein Trockenfliegenhaken, bei der Rehhaarversion aber egal, die schwimmt eh wie ein Korken.
  • Rehhaar, Bindegarn, Hahnenhechel, Dubbing

Bindeanleitung:

1. Grundwicklung mit Bindegarn nach ganz hinten zum Hakenbogen, kleine Wulst formen. 2-4 Fasanenfibern als Schwänzchen einbinden, Bindefaden mit halbem Schlag abfangen. 2. Dubbing – was Ihr gerade habt: schmutzig-gelb, braun, grün, egal – bis etwa zwei Drittel nach vorne wickeln. Wieder mit einem Kopfknoten abfangen. 3. 10-15 Rehhaare (Winterdecke) einbinden, mit den Spitzen nach oben. Bei entsprechend langen Haaren, die Haare einfach umklappen – dann entsprechend weniger Haare verwenden. Überschüssige Haare abschneiden. Knoten sehr fest anziehen, die Haare stellen sich dann schön auf. Lack auf den Knoten mit dem Rehhaar geben. 4. Jetzt Hechel einwinden. Ich habe Grizzly genommen – es geht aber auch so ziemlich alles andere. Grau-braun-Töne sind von Vorteil. Jetzt den Kopfknoten binden, lacken und fertig! Nicht vergessen: das Öhr mit dem Knoten zubinden und ordentlich dick überlackieren ;-). Wenn Ihr dann trotzdem und wider Erwarten irgendwann das Vorfach durch das Öhr bekommt, habt ihr eine echt klasse Fliege.

Warum? Die Fliege nennt sich zwar im Original „Mayfly Dun“, ich fische sie aber nicht nur zur Maifliegenzeit, sie fängt nahezu in der ganzen Saison und imitiert auch andere Eintagsfliegen und auch Motten und kleine Schmetterlinge sehr gut. Mein Lieblings-Fliegenbinder Ecki hat mir dieses etwas simpel anmutende Muster einmal so erklärt. „Irgendwann vor einer Million Jahren haben mein Freund und ich Maifliegen gebunden, die genau so aussahen wie das Original. Leider haben wir darauf nichts oder nur schlecht gefangen. Dann haben wir die Fliege immer weiter reduziert und vereinfacht und das Muster hier ist dabei herausgekommen“. Ich fische die Fliege auch sehr gerne, weil man sich eigentlich nie Sorgen darum machen muss. Einmal leicht gefettet, schwimmt die Gute wie ein Korken – auch nach dem 237.762.354 Biss noch. Bei einem direkten Vergleichstest „Tolle Maifliege – gegen eigene Ecki-Version“ kam ich während einer fliegenfischerischen Sternstunde (Anfang Juni 2002) an der Königsau zu dem Ergebnis, dass beide Fliegen gleich gut waren. Die Rehhaarversion hatte halt nur den Vorteil, dass ich sie nicht nach jedem Fisch wegschmeißen musste und sie auch nur die Hälfte kostet („echte“ Maifliege etwa 2,40 Euro, Ecki Maifliege 1,10 Euro) bzw. einfacher zu binden ist.

Seitdem hat die Fliege einen festen Platz in meiner Fliegenschachtel. Ich muss allerdings gestehen, dass Eckis Original-Muster von der Fliegenbindewerkstatt Nordlicht wirklich besser sind als meine, und für 1,10 Euro mache ich mir die Mühe nur selten, die Fliege selber zu binden.

„Papilotten-Emerger“

gebunden von Benny Dittmann

Material:

Trockenfliegenhaken, Größe 12 bis 16

Bindeseide: camel 8/0

Dubbing: Hase

Tag: Antron

Beinchen: Rebhuhn

Streifen aus einer Papilotte (dünner Schaumstoff-Lockenwickler) als Schwimmhilfe.

Bindeanleitung:

1. Nach der Grundwicklung binde ich zunächst einen kleinen Streifen aus einer Papilotte (ungefähr 3 mal 2 Millimeter) ein. Dieser dient als Auftriebskörper und Sichthilfe gleichermaßen. 2. Danach einen Tag aus orangefarbenen oder gelben Antrondubbing formen und daran sofort das eigentliche Dubbing anspinnen und auf den Haken bringen. 3. Der vorletzte Schritt ist das Einbinden der Beinchen – gerade Rebhuhn-Rupf imitiert diese besonders natürlich. Eine oder maximal zwei Windungen um die Basis des Papilotten-Streifen reicht vollkommen, schließlich sollen die Beinchen nur angedeutet werden. 4. Zum Schluss Kopfknoten und etwas Lack. Eigentlich ist diese Fliege mehr Stillborn als Emerger, dennoch setze ich dieses Muster immer dann ein, wenn die Fische Auftsteiger kurz unter der Wasseroberfläche abfangen. Dann ist diese Fliege absolut tödlich. Link-Tipps: Bindeanleitungen der früheren Fly Swaps

 

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