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Top-Gewässer: Großkaynaer See

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Top-Gewässer: Großkaynaer See
Achtung Bäume! Wer hier seine Montagen auslegt oder schleppt, sollte die Ködergräber stets im Auge behalten. Bild: M. Fuhrmann
  • Anschrift:

    Großkaynaer See

  • Ansprechpartner:

    Internationale Angelgeräte Tetzlaff
    Zeppelinstraße 9, 06130 Halle/Saale
    Telefon: 0345/ 9773404
    Internet: www.angelverein-rossbachschlacht-großkayna.de

  • Von M. Fuhrmann

  • Dieser See ist im Gegensatz zu den anderen beiden wesentlich älter. Der Braunkohlentagebau wurde schon in den 70er Jahren renaturiert und bis 1980 geflutet. Er wird auch als Südfeldsee bezeichnet. Mit 260 Hektar, etwa ein Drittel davon gehört zu einem Naturschutzgebiet, ist der See ähnlich groß wie die beiden bereits vorher besuchten Gewässer. Durch sein höheres Alter ist der Fischbestand stabiler, und mit dem pH-Wert des Wassers gibt es gar keine Probleme.

    Die zahlreichen Camps am See zeugen von der Beliebtheit bei den Anglern. Die Karpfen wachsen gut ab und erreichen Gewichte bis zu 20 Kilogramm, erzählten mir Steffen und Frank.

    Zusammen mit den beiden stachen wir in See. Für Karpfen fehlte uns die Zeit, und deshalb widmeten wir uns bevorzugt den Räubern. Dafür ist der See unter Insidern bestens bekannt. Steffen hatte in den letzten Wochen in seinem Hausgewässer mit geschleppten Köderfischen gute Erfolge erzielt. Immerhin bis zu 95 Zentimetern waren die Hechte lang.

    Da ist zwar noch Luft nach oben, denn hier wurden schon Hechte bis 140 Zentimeter gemeldet. Aber die muss man auch erst einmal fangen.

    In dem bis 22 Meter tiefen See mit versunkenen Bäumen und viel Struktur haben die Fische gute Deckung. Es gibt einige Plateaus in vier bis fünf Metern Wassertiefe, auf denen Kraut wächst. Dort lohnt sich ein Versuch mit der Spinnrute. Mitten im See gibt es auch Berge und Rippen in acht bis neun Metern Wassertiefe, insgesamt also viele Ansatzmöglichkeiten.

    » … denn hier wurden schon Hechte bis 140 Zentimeter gemeldet. «

    Zunächst versuchten wir es mit langsamem Schleppen vor den aus dem Wasser ragenden Bäumen. Konzentriert lenkte Frank das Boot möglichst dicht vor die Hindernisse, um die Köder zu präsentieren. So schlängelten wir uns langsam an der Kante entlang.

    Allerdings mussten wir wegen Karpfenanglern häufig unsere Ruten einholen, damit wir nicht deren ausgelegte Montagen einsammelten. Wer so dicht am Hindernis fischt, kann aber nicht nur gut fangen, sondern auch gut hängenbleiben. Und so mussten wir den schmerzhaften Verlust der einen oder anderen Montage hinnehmen.

    Ein Fangerfolg stellte sich leider nicht ein, und als es etwas langweilig wurde, versuchten wir unser Glück mit der Spinnrute. Bald merkten wir, dass man nicht nur beim Schleppen schöne Hänger bekommen kann, sondern auch beim Werfen. Wenn man dabei den einen oder anderen Fisch fängt, ist das ja noch zu verschmerzen, aber ganz ohne Kontakt nervt es ziemlich.

    Unser ortskundiger Führer Steffen schlug deshalb einen Versuch auf einem der Plateaus vor. „Dort gibt es auch schöne Barsche, vielleicht wollen die ja“, waren seine Worte. Frank und ich willigten schnell ein.

    Der kann sich sehen lassen: Mathias mit schönem 45er-Stachelritter. Bild: M. Fuhrmann

    Kaum angekommen, hatte Frank auch schon einen guten Barsch als Nachläufer. Danach fingen wir noch ein paar kleinere Stachelritter, als bei mir auf den sechs Zentimeter Kopyto ein dicker Bursche einstieg. Stolze 45 Zentimeter brachte dieses Prachtexemplar aufs Maßband. Damit hatten wir nicht mehr gerechnet. Ausdauer und die Revierkenntnisse von Steffen hatten sich doch noch ausgezahlt.

    Der Tag war gerettet, auch wenn nur noch ein paar kleinere Barsche folgten. Inzwischen zog eine riesige Wolkenbank auf, ein beachtliches Gewitter war im Anmarsch. Das wollten wir nicht mehr auf dem Boot erleben, und so verließen wir den Großkaynaer See vorzeitig. Auch wenn die Erfolge nicht überragend waren, zeigten die Tagebaurestseen um Merseburg ihr Potenzial. Zwei Barsche über 40 Zentimeter und einige schöne Hechte trösteten über die Niederlage beim Karpfenangeln hinweg. Zumal das Wetter im Sommer 2011 alles andere als einfach war. Mal sehen, was die nächste Reportage in der Region Halle an Überraschungen bringt.

     

    Kurz & knapp

    Fangaussichten: Aufgrund des See-Alters und der Wasserqualität kann mit richtig kapitalen Fischen gerechnet werden.

    Schwierigkeitsgrad: Der Befischungsdruck ist ziemlich groß. Viele Hindernisse unter Wasser muss man in Kauf nehmen. Wer sich aber etwas einfallen lässt und Beharrlichkeit mitbringt, wird erfolgreich sein.

    Naturerlebnis: Es gibt viele ruhige Stellen, insbesondere zum Ansitzangeln. Starker Bootsbetrieb, bei schönem Wetter wird viel gebadet.

    Empfohlene Methode für einen Kurzbesuch: Karpfenansitz oder Bootsangeln auf Raubfisch.

    Gewässer-Check

    Mindestmaße/Schonzeiten: Aal 45/-, Hecht 50/15.02.-30.04., Karpfen 35/-, Schleie 25/-, Wels 70/15.02.-30.06., Zander 50/15.02.-31.05.

    Lizenzen: Tageskarte 10 € für DAV und VDSF-Mitglieder (Nicht-Mitglieder: 15 €), Wochenkarte 25 € (Nichtmitglieder: 30 €), KAV Merseburg e. V., Neumarkt 5, 06217 Merseburg, Tel. 03461/249792, www.kav-merseburg.de

    Bestimmungen: Bootsangeln mit E-Motor und Echolot ist erlaubt. Es darf aber nur mit einer Rute pro Angler geschleppt werden. Beim Ansitzangeln sind zwei Ruten erlaubt. Das Naturschutzgebiet darf nicht betreten werden. Sonderregelungen für das Aufstellen von Zelten zum Angeln.

    Informationen: Internationale Angelgeräte Tetzlaff, Zeppelinstraße 9, 06130 Halle/Saale, Tel. 0345/ 9773404, www.internationale-angelgeraete.de und unter www.angelverein-rossbachschlacht-großkayna.de, Angelshop GUK, Hauptstr. 44, 06679 Hohenmölsen OT Werschen, Tel. 034443/629258, www.angelshop-guk.de

    Unterkunft: Touristinformation Merseburg, Burgstraße 5, 06217 Merseburg, Tel. 03461/214170, www.merseburg.de

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